PMS, Wechseljahresbeschwerden und Osteoporose mit natürlichem Progesteron behandeln
Durch den Hinweis einer Kollegin bin ich vor kurzem auf ein sehr interessantes Buch gestoßen: „Natürliches Progesteron,“ von John R. Lee (US-amerikanischer Arzt, verstorben 2003).Er kam zu dem Schluss, dass Prämenstruelles Syndrom, Wechseljahresbeschwerden und Osteoporose sowie viele andere weibliche Erkrankungen und Beschwerdebilder nicht auf einen Mangel an Östrogen zurückzuführen sind, sondern auf einen relativen Mangel an Progesteron.
Er selbst und einige Kollegen, darunter auch deutsche Gynäkologen, haben mit der Gabe von natürlichem Progesteron erhebliche Behandlungserfolge erzielt.
Wie kommt es zu Progesteronmangel?
Ursache ist insbesondere unsere Ernährung. Viele Pflanzen produzieren progesteronähnliche Substanzen, die wir aufnehmen. In den heutzutage oft denaturierten und industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln ist jedoch sowohl der Vitamingehalt, als auch der Anteil solcher Substanzen vermindert. Kulturen, deren Ernährung aus vielen frischen Gemüsesorten besteht, kennen keinen Progesteronmangel. Darüber hinaus nehmen wir immer mehr „Xenoöstrogene“ aus der Umwelt auf. Hierbei handelt es sich um Umweltchemikalien (z.B. Pestizide), die eine östrogenähnliche Wirkung haben.Das Verhältnis von Progesteron und Östrogen wird so zu Ungunsten des Progesterons verschoben.
Progesteronmangel vor den Wechseljahren
Ein weiterer Faktor sind Menstruationszyklen ohne Eisprung schon im Alter von 30-40 Jahren (der Eisprung löst die vermehrte Ausschüttung von Progesteron in der 2. Zyklushälfte aus).Als Hauptursache für den ausbleibenden Eisprung wird Stress angesehen. Der so entstandene Progesteronmangel vermindert eine angemessene Ausschüttung von Stresshormonen. So werden die Auswirkungen von Stress weiter verstärkt und der Progesteronmangel nimmt zu. Ein Teufelskreis ist entstanden.
Durch den Progesteronmangel schon vor den eigentlichen Wechseljahren kommt es zu einer „Östrogendominanz“, die sich durch Salz- und Wasserretention, geschwollene Brüste, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Osteoporose und Fibromyome äußern kann.
Progesteronmangel in und nach den Wechseljahren
Progesteron stimuliert die Zellen, die für den stetigen Wiederaufbau unserer Knochenmasse sorgen. Ein Mangel führt zu Osteoporose (der Östrogenmangel als Faktor für die Osteoporose nimmt bereits nach 5 Jahren stark ab). Progesteron ist an der Bildung von Östrogenen beteiligt und stimuliert Rezeptoren zur Östrogen-Aufnahme. Ein Mangel führt zu einer Verschiebung des Hormonhaushaltes in Richtung männlicher Hormone. Es kommt zu einer vermehrten Gesichtsbehaarung, ggf. auch Körperbehaarung (Hirsutismus).Hitzewallungen sind ein Zeichen von Östrogen- und Progesteronmangel. Progesteron steigert die Aufnahmefähigkeit von Östrogen und die Hitzewallungen nehmen ab.
Bei welchen weiteren Krankheitsbildern wurde natürliches Progesteron erfolgreich eingesetzt?
PMS, Mastopathie, Wechseljahresbeschwerden, Vaginitis, Ovarialzysten, vaginale Trockenheit und Schleimhautatrophie, Haarwuchs im Gesicht, leichte und mittlere Endometriose, sowie Osteoporose.Synthetisch hergestelltes Progesteron kann viele Nebenwirkungen haben, da es aufgrund seiner veränderten chemischen Struktur vom Organismus schlechter und verzögert abgebaut und ausgeschieden wird. Die Verwendung von natürlichem Progesteron ist deshalb in jedem Fall vorzuziehen. Es wird in Form von Ölen oder Salben auf die Haut aufgetragen.
Neben vielen uns bereits bekannten Fakten und Therapiekonzepten zum Themenkomplex „Gynäkologische Erkrankungen“ stellen die Erkenntnisse von John R. Lee eine wertvolle Erweiterung dar und werden in unsere tägliche Arbeit ganz sicher integriert.
Bei weiteren Fragen zu diesem Thema sprechen Sie uns gerne an!
Ihre Nadine Waller