Die Eigenbluttherapie ist eine Reiztherapie.
Reiztherapie bedeutet, dass
der Organismus einen Impuls von außen erhält, auf den eine
entsprechende heilende Reaktion des Organismus folgt. Ein einfaches
Beispiel für eine Reiztherapie ist das Wassertreten nach Kneipp: der
Impuls/Reiz ist das kalte Wasser, die heilende Reaktion des
Organismus besteht (u.a.) in einer vermehrten Durchblutung.
Welche
Art von Impuls erhält der Organismus durch sein eigenes Blut?
Das
Immunsystem des Menschen ist im Hinblick auf seine Bestandteile und
seine Funktionen grundsätzlich gleich. Dennoch hat jedes Immunsystem
seine individuelle Komponente, abhängig von familiärer Vorbelastung
(z.B. Neurodermitis oder Asthma), den durchgemachten Krankheiten oder anderen
Einflüssen, wie zum Beispiel Schadstoffbelastungen. Somit ist das
Blut eines jeden Menschen genauso einzigartig wie sein Fingerabdruck.
Mit
der Injektion des eigenen Blutes wird die in ihm enthaltene
Information – einschließlich der individuellen Komponente - von
außen wieder zugeführt. Das ist der Impuls/Reiz.
Worin
besteht die Reaktion des Organismus?
Im
Rahmen der normalen (physiologischen) Abwehrreaktion werden die im
Abwehrsystem enthaltenen Zellen quasi mit sich selbst und mit den in
ihnen gespeicherten Informationen konfrontiert.
So besteht die
Möglichkeit, nicht zum Abschluss gebrachte Abwehrreaktionen zu
vollenden (z.B. chronische Infektionen), oder bisher als adäquat
abgespeicherte Reaktionen zu revidieren, z.B. bei Heuschnupfen
(Pollinosis): Im gesunden Zustand werden Gräser- und Blütenpollen
nicht als „feindliche Eindringlinge“ von außen betrachtet. Es
ist keine Information Polle = Feind = Angriff abgespeichert.
Entsprechend erfolgt keine Abwehrreaktion der Abwehrzellen des
Immunsystems.
Haben
die Abwehrzellen irrtümlich die Information Polle = Feind = Angriff
abgespeichert, kommt es zu den bekannten Reaktionen wie brennenden,
tränenden und geschwollenen Augen, starkem Niesreiz und
entsprechender Sekretabsonderung aus der Nase, ggf. besteht Atemnot
(allergisches Asthma bronchiale). Das körpereigene Abwehrsystem
reagiert überschießend bzw. unangemessen.
Mit
der Eigenblutbehandlung werden die Abwehrzellen mit der Information
Polle = Feind = Angriff konfrontiert. Die Grundidee der
Eigenblutbehandlung ist, dass die Abwehrzellen durch die
Auseinandersetzung mit dem eigenen Blut erkennen, dass die bisherige
Information falsch ist. Im Anschluss erfolgt eine Regulation der
überschießenden Aktivität des Abwehrsystems und im Idealfall
vollkommene Beschwerdefreiheit.
Anwendung
Bei
der Eigenbluttherapie wird dem Patienten eine kleine Menge Blut aus
der Armvene oder dem Ohrläppchen entnommen und anschließend in die
Gesäßmuskulatur reinjiziert. Insbesondere für Kinder wird eine
Lösung zur oralen Einnahme hergestellt. Die Häufigkeit und Dauer
der Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Beschwerdebild.
Anwendungsbeispiele
Abwehrschwäche
Allergien
(z.B. Heuschnupfen)
Asthma
bronchiale
Erschöpfungszustände
Akute
und chronische Infektionen
Wechseljahrsbeschwerden
Rekonvaleszenz
(Erholung nach schwerer Erkrankung)
Blutbildungsstörungen
Durchblutungsstörungen
Hauterkrankungen
(Neurodermitis, Ekzeme)
Mykosen
(Pilzerkrankungen)
Rheumatische
Erkrankungen