Cranio Mandibuläre Dysfunktion (CMD) ganzheitlich therapieren
Als CMD bezeichnet
man eine Fehlregulation des Kauapparates, die durch ein
gestörtes Zusammenspiel verschiedener Muskeln, Bänder und Gelenke
ausgelöst wird.
Diese Fehlregulation
kann häufig Beschwerden auslösen, die individuell unterschiedlich
stark empfunden werden.
Häufige Symptome
sind:
- Kopfschmerzen
- Schulter- und Nackenverspannungen
- Rückenschmerzen
- Schmerzhafte Verspannung der Kiefermuskulatur
- Schmerzen und Blockaden beim Öffnen und Schließen des Mundes
- Kiefergelenksgeräusche
- Zähneknirschen und -pressen
- Probleme, den richtigen Zusammenbiss zu finden
- Mundtrockenheit/ Kloßgefühl im Hals
- Tinnitus/ Schwindel
- Schlafstörungen/ Schnarchen
Bei einer CMD sind
vor allem das Kiefergelenk und das Atlantooccipitalgelenk (die
bewegliche Verbindung zwischen Kopf und erstem Halswirbel) betroffen.
Beide reagieren
äußerst empfindlich auf die Belastungen des täglichen Lebens.
Hier
spielt die Körperhaltung während der Arbeit eine große Rolle.
Bestimmte Berufsgruppen sind besonders belastet, z.B. Künstler wie
Violinisten, aber auch Friseure oder Menschen, die viel Zeit am
Telefon verbringen.
Gleichzeitig spielt
auch die innere Haltung im täglichen Leben eine wesentliche Rolle,
der Umgang mit Gefühlen wie z.B. Aggression, Zorn, und das Gefühl
des Niedergedrücktwerdens von zuviel Verantwortung.
Eine der weiteren
Hauptursachen der CMD sind Traumata und Fehlmuster an den Zähnen.
Ein fehlerhafter Zusammenbiss der Zähne entsteht häufig nach der
Anfertigung von neuen Zahnfüllungen und Zahnersatz wie Kronen und
Brücken. Beschwerden treten häufig auch nach schwierigen
Zahnextraktionen auf, wobei der Kieferknochen beschädigt werden kann.
Auch Muskeln und Bänder, die das Kiefergelenk umgeben, können
traumatisiert werden.
Eine Zahnlücke, die
nach Zahnextraktion nicht geschlossen wird, führt zu Verlagerungen
der Nachbarzähne und auch zum „Herunterwachsen“ des Zahnes aus
dem Gegenkiefer, da dieser keinen Gegenspieler mehr hat. Dadurch kann
sich die gesamte Bisslage verändern und es entsteht ein
Anspannungsmuster von Muskeln, Bändern und Gelenken.
Auch Zähneknirschen
und/ oder Zähnepressen, was meist unbewusst nachts im Schlaf
passiert, sind Ursache einer CMD. In der Nacht verarbeiten wir
unsere alltäglichen Belastungen, Sorgen und Ängste.
Alle genannten
Ursachen führen langfristig zu einer dauernden Kontraktion der
Muskelfibrillen im gesamten Kauapparat. Da durch diese Region viele
Nerven verlaufen, spricht man von einem gestörten neuromuskulären
Muster. Der gesamte Zahnhalteapparat wird endlos unter Druck gehalten
und eine Abnutzung der Kiefergelenke schreitet voran.
Eine Behandlung der CMD ist unbedingt erforderlich.
Je früher die Diagnostik erfolgt, je eher werden Abnutzungsprozesse verhindert oder aufgehalten. Die Therapie ist einfacher und erfolgreicher.
Meine Empfehlung:
Wenn bei Ihnen mindestens 5 der genannten Symptome zutreffen, suchen
Sie Ihren Zahnarzt auf. In den meisten Fällen empfiehlt der Zahnarzt
eine Therapie mit einer Entlastungsschiene, die für die unteren
Zähne angefertigt und nachts getragen wird. In manchen Fällen ist
es sinnvoll, die Entlastungsschiene auch tagsüber zu tragen.
Im besten Fall
arbeitet Ihr Zahnarzt mit einem Craniosacraltherapeuten oder einem
Osteopathen zusammen. Wichtig ist, dass vor dem Einsetzen der
Entlastungsschiene mindestens 3 Therapiesitzungen stattfinden, um das
konstante Muskelanspannungsmuster vorher aufzulösen. Dann verändert
sich der Zusammenbiss in das natürliche, entspannte neuromuskuläre
Muster des Kauapparates zurück und die Schiene kann zusätzlich
dauerhaft die Gelenke und Abnutzung der Zähne aufhalten.
Weitere
Therapiemethoden können ebenso zur Anwendung kommen: Feldenkrais-Übungen, Akupunktur, Muskelrelaxation nach Jacobsen,
Rolfing, Myofasziale Entspannungstechniken, Triggerpunkttherapie etc.
Bei weiteren Fragen
wenden Sie sich gerne an meine Kolleginnen und mich!
Ihre Ramona Nieswandt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen